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truman peyote
cnotime

26. Juni 2011

Ich habe mindestens zwei Kilo Gras geraucht, Dutzende Bongs zerbrochen, unzählige Joints gebaut, stundenlang gekotzt, nächtelang geschwiegen. Ich kiffe seit Ewigkeiten. Mit vierzehn die erste Bong mit einem Freund im Proberaum, mit sechzehn das erste Mal was gemerkt, in Freiburg, auf einem Gitarrenworkshop abends im Jazzhouse. Es flashte mich so dermaßen, meine Wahrnehmung wie ein Stroboskop, ich weiß noch, wie ich dasaß und mich fragte, ob das wirklich was für mich sei, diese Wirkung, die so viel anders war, als ich sie mir in der Zeit davor so häufig und bunt ausgemalt hatte. Ich meine, ich war richtig dicht, eine fette Glasplatte zwischen mir und dem Rest der Welt. Dann der erste Lachflash meines Lebens, als wir auf dem Heimweg vor dem Intercity-Hotel den zerbratzten Kuchen fanden, den wir am Nachmittag aus dem zwöflten Stock geworfen hatten. Ich war begeistert, ab da hatte ich meine Welt gefunden. Ich rauchte meist alleine, zu Hause, nur pur, nie mit Tabak. Ich trank auch keinen Alkohol, meine Freunde und ich waren stolz darauf, in der Kneipe nur Spezi zu trinken und doch weggespaceter zu sein als alle anderen. Fast jeden Abend legte ich mich in mein Bett, rauchte mit meiner gut versteckten PFeife etwas Haschisch und erlebte jedes Mal krasseste Flashs. In der Regel las ich, und egal, was es war - Der Spiegel, Naked Lunch, irgendwelche astronomischen Bücher -, alles schickte mich auf eine intensive Reise, ließ mich alles Beschriebene wirklich erleben.

Aus Airens "Strobo", S. 1f

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