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truman peyote
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25. September 2010

Nichts: Was im Leben wichtig ist

Ich muss euch ein Buch empfehlen.
Das gute Stück heißt „Nichts: Was im Leben wichtig ist“ und wurde von der Dänin Janne Teller geschrieben. (142 Seiten, 12,90€)


Zur Handlung: Wie der Titel bereits andeutet versucht dieses Buch über den Sinn des Lebens zu sinnieren. Im Buch geht es um Jugendliche, die die siebte Klasse besuchen. Am ersten Schultag nach den Ferien mischt ein Jugendlicher namens Pierre Anton die anderen auf indem er behauptet:„Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun“. Daraufhin geht er nicht mehr zur Schule und predigt jeden Tag zynisch von einem Pflaumenbaum auf dem allgemeinen Schulweg, wieso das Leben sinnlos sei.
Irgendwann beginnen die anderen Schüler sich Gedanken zu machen und bald diskutieren sie, wie sie Pierre Anton beweisen können, dass im Leben doch etwas Bedeutung hat. Sie beginnen mit der Schaffung des Berges der Bedeutung, einer Sammelstelle der Bedeutung. Das klingt zunächst einmal sehr harmlos, doch langsam beginnt die Sache zu eskalieren.
Die Theorie des Berges der Bedeutung ist, dass jeder etwas auf den Berg legen muss, was ihm wichtig ist, daraufhin darf er dann bestimmen, was der nächste abgeben muss. Je größer das Opfer, desto höher die Bedeutung. An dieser Stelle kann mich sich bereits denken, dass die Opfer immer größer werden und langsam die persönliche Rache in den Vordergrund tritt. Dieser Prozess beginnt schleichend mit den neuen geliebten grünen Sandalen, geht über ein Fotobuch, den Hamster und endet darin, dass die Polizei eingreift.
Mein Fazit: Dieser Roman ist vielleicht der beste und brutalste, den ich bisher gelesen habe. Er reflektiert angemessen über aktuelle Probleme der Gesellschaft, der Erziehung und der Jugend. Der Leser wird ermutigt, sein Leben fest im Griff zu haben und wird gewissermaßen gezwungen, über den Sinn des Lebens und die eigenen Ziele nachzudenken. Natürlich gehört, damit man dieses Buch lesen und vor allem verstehen kann, eine gewisse geistige Reife dazu, wobei man hier kein Alter angeben kann, es kommt wie fast immer auf die jeweilige Bildung und den Verstand an. Es ist außerdem ein interessantes, dem Vorgang der Eskalation, wie bei einem Topf der langsam überkocht, zu folgen.
Ein Buch, nicht für jedermann, aber wahnsinnig gut.
Achja auf Amazon gibt es eine Leseprobe.

5. September 2010

Digitale Drogen

"Nicotine, Valium, Vicodin, Marijuana, Ecstasy, Alcohol, C-c-c-c-c-cocaine", hört sich bezaubernd an, hat aber weniger bezaubernde Folgen.
Um womöglich ganz Südamerika arbeitslos zu machen und die Drogenszene zu revolutionieren hat irgendjemand mal digitale Drogen erfunden. Der Rausch soll gleich sein, körperliche Schäden gibt es nicht.
Ich hab das mal ausprobiert und alles protokolliert.

I-Doser: Binaural Brainwave Doses

So heißt dieser Hokuspokus, wirken soll es bei jedem anders. Man hört sich ca. 30 Minuten lang bizarre Geräusche an, die sollen das Gehirn stimulieren und einen "Rausch" verursachen. Hört sich eher uneffektiv an, die Technik an sich hat allerdings wissenschaftliche Grundlagen und wenn man sich diese verrückten Kinder auf Youtube so anschaut, wie sie völlig im Delirium schwimmen, muss es ja funktionieren.


15:20 Ich drücke den Play-Knopf meines MP3 Players, ich "nehme" Kokain.

15:37 Spüre noch keine Veränderung, außer Müdigkeit, kribbelnde Hände.

15:52 Habe die ganze Datei angehört, bis jetzt immer noch keine tiefgehende Veränderung

16:03 Mache mich mit dem Fahrrad auf den Weg, höre mir Absinth, auch wenn es schwer fällt, an.

16:07 Tatsächlich erste Veränderungen, Schwindel- und Ohnmachtsgefühl, auch hatte ich das Gefühl mit dem Fahrrad nicht vom Fleck zu kommen.

16:29 Setze mich auf eine Bank, enstpanne mich (was vom Hersteller auch empfohlen wird) und höre Crystal Meth.

16:47 Wieder Müdigkeit, minimales Angstgefühl, teils Sehstörungen (verschwommen), Lachreiz.

16:52 Breche den Selbstversuch ab, schreckliche Kopfschmerzen, womöglich von diesen infernalen Geräuschen.

17:16 Ankunft Zuhause, bin fürchtelich müde, lege mich schlafen.

ca. 22:45 Wache schweißgebadet auf, an den Traum erinnere ich mich nicht.


Nun, also insgesamt war der ganze Tag reine Zeitverschwendung, außer minimaler Wirkung und maximaler Müdigkeit hat es nichts bewirkt, aber vielleicht funktioniert es bei mir einfach nur nicht oder es könnte ja auch sein, dass I-Doser völliger Blödsinn ist.