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21. September 2016

Fragen und Spannung

Nach meinem Umzug nach Wien stelle ich mir viele Fragen. Eine der größten ist, werde ich dennoch teil der Szene bleiben? Werde ich wieder jeden Abend Marihuana rauchen? Werde ich hier endlich mal wieder eine Frau finden, die ich lieben kann? Questions over Questions.

Der Anfang hier scheint in eine gute Richtung zu gehen, ein schlechter Ausgangspunkt war nur meine Balkanreise vor 2 Wochen. Im Kosovo gibt es in jeder Apotheke alles verschreibungspflichtige frei. Manchmal wollen sie dich für das Codein sagen hören: "I have a prescription in Germany, i really need it for my cough and I am in strong pain." Doch dann bekommst du ganz einfach und sogar noch mit mitleidigen Blicken über dein vermeintliches Leiden eine 30er Packung Codein. Für 2,9€.
Aus diesem Urlaub habe ich natürlich jede Menge Medikamente mitgebracht, die es bei uns ohne Rezept nicht gibt. Die Benzodiazepingruppe war natürlich stark vertreten, weil es genau das ist, wonach ich suche. Ein schönes Glas Rotwein und dazu 1 oder 2 Xanax und schon merkst du, wie du entspannt wirst. Trinke noch drei Gläser Wein und du bist im Stande auf jedem Stuhl, auf jedem Tisch oder gar im Stehen einzuschlafen.
In dieser Zeit, in der du wirklich gut mit Downern versorgt bist und auch die fabelhafte Zutat Alkohol in deinen Rachen kippst, wirst du hin und wieder deinen Konsum steigern und dir wird auffallen, dass du dich an die letzte Woche nur mit schwerster Denkarbeit erinnern kannst. Geht es dann ans Ende der Packungen, fühlst du schon beim Anblick der letzten drei pinken Tabletten mit der Aufschrift "55upjohn" eine gewisse Enge im Hals.
Dann fragst du dich bereits, ob du heute Nacht schlafen können wirst. Natürlich verunsichert dich diese Frage und du steigerst dich, noch bevor die Sonne überhaupt ans Untergehenen denkt, soweit hinein, dass du das Gefühl hast, in den nächsten drei Tagen nicht schlafen zu können. Was natürlich auch nicht so unrealistisch ist, wenn man schon mal lange genug Hypnotika in Kombination mit rauhen Mengen Alkohol gemischt hat und dann gezwungen ist, kalt zu entziehen.

Was passieren wird, sobald alle Vorräte aufgebraucht sind, ist ein Moment bei dem sich alle innerkörperlichen Nationen um ihre Fernsehgeräte scharen werden, rastet der Protagonist aus, weil er den Entzug nicht erträgt? Ist vom Entzug durch Zufall garnichts zu merken? Überwiegt die Freude, dass der baldige Ritt nur aufwärts geht? Und bleibt eine Gier nach mehr?