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truman peyote
cnotime

25. Oktober 2010

Interview: Konsumleben

Hatte ein Interview mit jemandem, der in die Schicht der sogenannten 'Junkies' eingedrungen ist. War wahrlich interessant. Da der gute anonym bleiben will, nennen wir keinen Namen.
Vielleicht sollte man vom Konsumleben zurückschalten. Weniger auf seinen Konsumtrieb hören. Ihn ignorieren?
Lest selbst.

"Kam zur Idee, mein Konsumleben zu betrachten. Gedacht, Gesagt, Getan.
Fing an mich über
Marijuana und Haschisch zu informieren.
Mir fiel auf, dass es interessant ist.
Dachte mir: "Könnt' man mal probieren".
Baute
Connections zur Unterwelt auf, pflegte diese.
Kam zum Schluss, das sind tolle Menschen.
Bestellte mir ein Gramm
Marijuana.
Rauchte das in Gesellschaft einiger Kumpels.
Begeisternde Wirkung.
Alkohol- und
Coffeinkonsum sanken auf Null.
Nikotinkonsum stieg über Null.

-Lange Konsumfreie Pause. -


Traf vielleicht das Mädchen meines Lebens.* Verliebte mich.
Kam ihr näher.
Kam ihr immer näher. Küsste sie.
War überwältigt von der Macht eines Kusses.
Traf mich mit ihr. Hab ihr erzählt, dass ich mal
gekifft hab.

Sah sie 2 Wochen nicht.

War im Urlaub.
Hatten davor zu zweit eins
komma fünf Gramm.
Schöner Urlaub. Alkoholkonsum stieg wieder etwas.
Zurück
zuhause, sie, nicht erreichbar.
Erreichte sie nach einer Weile;
Konsum davor für sie von allen Substanzen auf Null reduziert.

Bekam eine Ablehnung.


Konsum von
Marijuana rapide angehoben.
Täglich mit Menschen 'aus der Szene' abgehangen, verdrängt,
gekifft.
Hatte das erste Mal Haschisch. War begeistert.
Nach einer dreiwöchigen Konsumphase Ende eingelegt.
Mit ihr war nichts mehr. Sie ignorierte mich.
Verteilte unter meinen Freunden das Zeug.

Konsumphase rapide reduziert.
Angst vor Sucht.
Aus Liebe zu ihr und Liebe zu mir.
Tabakkonsum suchtartig.
Gehirn weist eine Mangelerscheinung auf, nicht weiter schlimme.
Zeitgefühl kaputt.

Probierte legales Zeug aus. War davon noch mehr
stoned als von M, H.
War
stoned und paranoid mit Herzklopfen und Halluzinationen zuhaus.
Eltern bemerkten rote Augen und
Bleichheit sowie fehlende Reaktion.
Schlief ein, träumte
lebensecht ich hielte sie in meinen Armen.
Wachte auf, sie war nicht da.
Fiel in Zustand einer Depression, dachte mir, wie komme ich wieder raus?

Schwor mir, nichts mehr zu nehmen.


Seit einer Woche
clean von THC seit ner halben von dem anderen.
Probierte heute wieder einen Latte
Macchiato, ärgerte mich.
Über aufgeschlagene Preise. Nach Probieren lohnte es sich doch.
Saß mit ihr an einem Tisch, beobachtete sie,
genoss den Latte Macchiato.
Hörte gute Musik. Schämte mich für meinen übertriebenen Konsum.
Hatte einen
Coffein-Flash. Konnte klaren Kopf behalten."

Anmerkung von j. : Alle Namen wurden auf Wunsch des Interviewten entfernt.
(*=Anmerkung des Interviewten: Natürlich ist ein Mädchen kein Konsumgut.)